Samstag, 14. April 2007

Wir folgen den Gesetzen der Natur...

Vor zwei Tagen, am Mittwoch morgen, verließen wir die polnische Station mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Weinend, weil es traurig war, die Zivilisation hinter sich zu lassen, lachend, weil wir uns auf die Fortsetzung unserer Tour freuten. Nur im Moment kommen wir nicht so gezielt vorwärts, wie in den letzten zwei Wochen. Besonders deshalb, weil die Eisbedingungen am Hornsund dieses Jahr äußerst schlecht sind. Zunächst entschieden wir uns an der Küste vom Hornsund entlang zu gehen und zu versuchen den Fjord weiter östlich zu überqueren. Deshalb haben wir den Gletscher Hansbreen gequert und sind durch eine schmale Rinne bzw. Schlucht bis zur nächsten Bucht gegangen. Am Ende der Schlucht mußten wir unsere zusätzlich schwer beladenen Pulkas einen 10 Meter hohen Absatz hochhiefen und nach einigen Versuchen fanden wir heraus, daß es am einfachsten ist wenn alle zusammen jede Pulka hochziehen.

Das Meereis in der Bucht war cirka 20 cm dick, und bestand aus kleinen zusammengefrorenen Treibeisstücken. Wir hatten überlegt, ob wir die Bucht mit Pulkas überqueren können. Aber die Entscheidung wurde uns am nächsten Morgen abgenommen, weil das Eis über Nacht aufgebrochen war, und deshalb gar nicht daran zu denken war die Bucht zu überqueren. Svalbard hat uns mal wieder gezeigt, daß die Natur hier über uns bestimmt, und wenn sie nicht will, daß wir einen Weg gehen, müssen wir umkehren und uns eine andere Route suchen. Deshalb sind wir wieder auf den Hansbreen Gletscher zurückgegangen, und planen auf dem Gletscher soweit nach Osten zu gehen, bis wir die Route treffen, die als Rückweg vom Südcap in Richtung Norden geplant ist, an dem unser Lebensmitteldepot liegt. Wir werden versuchen, auf diesem Weg das Südcap zu erreichen. Nicht nur die Route, auch das Wetter ist nicht vorrauszusehen. Heute entschieden wir uns, im Camp zu bleiben, da die Temperaturen über Null Grad geklettert sind und es zu regnen begonnen hat.

Aber trotz aller Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, bin ich sehr froh, wieder auf den Skiern zu stehen und ins Zelt zurückzukehren, nach zwei Tagen Zivilisation fühlt man sich da wieder wie zu Hause.

Hella

P.S. Ulli lädt jeden zu seiner Geburtstagsparty am 26. April ein. Den Ort findet ihr auf der tracer-karte. Geburtstagsgeschenke sind willkommen, aber nur, wenn sie bekömmlich und essbar sind!

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