
Als wir den langen Inglefieldbreen-Gletscher hinunter in Richtung Ostküste laufen fängt mein Herz an zu klopfen. Hier brauche ich weder Karte noch GPS, meine Skier finden fast von alleine den Weg, ich fühle mich, als ob ich gleich heimkommen würde. Nur 2 km entfernt befindet sich unser zweites Vorratslager und ein Ort, der mir persönlich sehr wichtig ist: die französische Polaryacht Vagabond. Nachdem wir die letzten Moränenhügel umrundet und an der Gletscherfront - der blaue Glücksstreifen, wie Ulli ihn nennt- entlanggelaufen sind, taucht sie endlich auf: das roter Schiff mit dem hohen Mast. Stolz steht sie da in der kleinen geschützten Bucht: die Vagabond, der einzige bewohnte Ort an der wilden Ostküste von Spitzbergen.
Eric und France, die Skipper, sind die neue Generation von Entdeckern in der Arktis! Neulich haben sie den arktischen Ocean umrundet; durch Freunde unterstützt segelten sie entlang der Nord-Ost-Passage (an der Sibirische Küste entlang) and im nächsten Sommer sind sie durch die Nord-West-Passage (Kanada/Alaska) wieder zurückgekommen. Sie werden dir erzählen, daß es eine schöne und amüsante Reise war, aber es sollte einem zu denken geben, daß sie die ersten waren, die solch eine Herausforderung mit einem Segelboot gemeistert haben! Die Vagabond überwintert gerade in Inglefieldbukta und Eric und France bieten hier Wissenschaftlern, die die Gegend erkunden wollen ein Basislager und logistische Hilfe an. Ein Hauptprojekt betrifft die Ozeanographie. Man untersucht das Entstehen von dichtem kaltem Salzwasser im nahegelegenen Storfjord, das einen Einfluß auf die globalen Meeresströmungen hat.

Zuhause (für manche ist es das noch immer), und wir genießen einfach einen kleinen Spaziergang in unserem "Garten".
Lucas
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