Montag, 28. Mai 2007

Soweit so gut!

(der Blog über das, welche Veränderungen wir erlebt haben, und
noch etwas mehr)
Es gab Blogs über "White outs", über die großen Geschäfte und die weibliche Periode, poetische Blogs über die Mitternachtssonne, Fragen sind gestellt worden und sogar André hat es geschafft, seine Stimme zu Gehör zu bringen. Der heutige Blog ist ein Versuch, etwas weniger poetisch zu sein, und wir bemühen uns, euch zu erläutern, was wir bis jetzt erfahren haben.
Zu Beginn, als es noch sehr kalt war, haben wir unser Leben in Daunenjacken und mit Gesichtsmasken verbracht. Damals haben wir von warmem Wetter geträumt, das wir im Mai haben würden. Langsam schraubten sich die Temperaturen herunter mit der üblichen Stochastik, die mildes Wetter und warmer Wind im mittleren Winter erzeugt. Jetzt, wo wir bald Anfang Juni haben, ist das Wetter tatsächlich weniger kalt, aber die Luft ist eher feucht und der Luxus einer Daunenjacke ist von Zeit zu Zeit eine Erleichterung [...].
Wir haben Elfenbein-Möven gesehen, wegen denen ein norwegisches Polarinstitut ausgezogen ist, um sie zu finden. Der Frühling ist in der Arktis angekommen. Sowohl Robben als auch Eisbären haben es sich gemütlich gemacht, und an einigen Tagen, wenn die Sonne scheint, fahren wir nur im T-shirt und in langen Leggins Ski. Um uns herum hat sich die Landschaft sehr verändert und wir haben alpine Regionen durchquert mit hohen und schroffen Bergen, massive Gletscherfronten, die in den Ozean abbrechen, und Fjorde mit ihrem speziellen Gefühl von Einfachheit.
Aber wir haben auch mit Veränderungen innerhalb unserer kleinen Gruppe experimentiert. Wir hatten Diskussionen und Mißverständnisse, wir haben Zeltpartner ausgewechselt und wir mußten damit zurechtkommen, untereinander eher genervt zu sein. Etwas anderes zu sagen würde bedeuten, zu lügen. Wie auch immer, als wir unseren nördlichsten Punkt auf dieser Reise passiert hatten, hatte ich das Gefühl, daß wir alle unsere eigene Art gefunden haben, die Reise zu genießen. Eher individuell als als Gruppe.
Wir haben nun unsere Ski heimwärts gedreht und wir können den heimatlichen Geruch fühlen. Noch mehr Veränderungen werden kommen. Der Frühling wird in den Sommer übergehen und Ski und Stöcke werden ersetzt durch Rucksäcke und Wanderschuhe, bevor wir schließlich in weniger als 3 Wochen Longyearbyen erreichen werden.

Mats

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